Musikvideos veränderten die Art, wie Songs erlebt wurden. In den 80ern und 90ern brachte MTV ikonische Bilder in die Wohnzimmer, die sich ins kollektive Gedächtnis einbrannten. Einige Clips prägten ganze Generationen und setzten Maßstäbe für visuelle Inszenierungen. Diese Liste zeigt Videos, die nicht nur musikalisch, sondern auch visuell unvergessen blieben.


1. Michael Jackson – „Thriller“ (1983)

Ein zwölfminütiges Meisterwerk, das das Musikvideo-Format revolutionierte. Regisseur John Landis kombinierte Horrorfilm-Elemente mit Tanzsequenzen, die heute noch nachgeahmt werden. Die Verwandlung von Jackson in einen Werwolf, die legendäre Zombie-Choreografie und der düstere Sound machten „Thriller“ zum Maßstab für Musikvideos.

2. A-ha – „Take On Me“ (1985)

Eine Mischung aus Live-Action und animierten Skizzen machte diesen Clip zu einem visuellen Erlebnis. Die Handlung – eine Frau, die in eine Comic-Welt gezogen wird – setzte Maßstäbe für kreative Videoproduktionen. Regisseur Steve Barron schuf mit Rotoskopie-Technik einen einzigartigen Look, der bis heute beeindruckt.

3. Madonna – „Like a Prayer“ (1989)

Ein Video, das für Kontroversen sorgte. Religiöse Symbole, brennende Kreuze und eine Liebesgeschichte zwischen Madonna und einem schwarzen Heiligen lösten Debatten aus. Die visuelle Umsetzung und die starke Botschaft machten den Clip zu einem der meistdiskutierten Musikvideos der 80er.

4. Guns N’ Roses – „November Rain“ (1992)

Ein opulentes Musikvideo mit einer tragischen Liebesgeschichte, die von Slashs ikonischem Gitarrensolo in der Wüste unterstrichen wird. Die epische Inszenierung und die dramatische Erzählweise machten es zu einem der teuersten und beeindruckendsten Videos der 90er.

5. Nirvana – „Smells Like Teen Spirit“ (1991)

Einfache Idee, große Wirkung: Ein rebellischer High-School-Auftritt, verschwitzte Cheerleader und eine rohe, grungige Ästhetik machten dieses Video zur Hymne der Jugendkultur der 90er. Nirvana veränderten mit diesem Clip das Bild von Rockmusik in den Medien.

6. Peter Gabriel – „Sledgehammer“ (1986)

Ein visuelles Spektakel aus Stop-Motion-Techniken, Claymation und aufwendigen Spezialeffekten. Peter Gabriel ließ sich in eine surreale Welt verwandeln, in der Obsttänze und lebendige Skulpturen das Bild bestimmten. Kaum ein anderes Video der 80er nutzte Animation so kreativ.

7. Beastie Boys – „Sabotage“ (1994)

Ein energiegeladenes Video im Stil einer 70er-Jahre-Polizei-Serie, voller wilder Verfolgungsjagden, überzogener Action-Szenen und absichtlich klischeehafter Schauspielerei. Regisseur Spike Jonze schuf damit eine der einprägsamsten Videoästhetiken der 90er.

8. Queen – „I Want to Break Free“ (1984)

Eine satirische Hommage an britische Seifenopern, in der Freddie Mercury und die Band in Frauenkleidern auftraten. Das Video wurde in den USA kontrovers diskutiert, während es in Europa gefeiert wurde. Die Szene mit Mercury, der den Boden schrubbt, wurde ikonisch.

9. Britney Spears – „…Baby One More Time“ (1998)

Mit Schuluniform und choreografierter Perfektion wurde Britney Spears über Nacht zum Pop-Phänomen. Das Video setzte neue Maßstäbe für Teenie-Pop und blieb eines der einflussreichsten Videos der späten 90er.

10. Soundgarden – „Black Hole Sun“ (1994)

Ein surreales, verstörendes Video mit überzeichneten Gesichtern, verzerrten Perspektiven und einer apokalyptischen Atmosphäre. Die bizarren Bilder und der düstere Unterton passten perfekt zum Song und hinterließen einen bleibenden Eindruck.

11. TLC – „Waterfalls“ (1995)

Ein Video mit einer starken Botschaft über soziale Themen wie HIV und Kriminalität. Die CGI-Effekte waren für die Zeit fortschrittlich, und die Szene, in der die Band als Wassergeister erscheint, blieb vielen im Gedächtnis.

12. Michael Jackson & Janet Jackson – „Scream“ (1995)

Mit 7 Millionen Dollar Produktionskosten das bis dahin teuerste Musikvideo. In schwarz-weißer Science-Fiction-Optik zeigten die Jackson-Geschwister eine futuristische Welt voller stilisierter Ästhetik und intensiver Choreografie.

13. The Prodigy – „Smack My B**** Up“ (1997)

Provokant und kontrovers, gefilmt aus der Ego-Perspektive einer durchzechten Nacht voller Exzesse. Das überraschende Ende drehte die Wahrnehmung des Videos komplett um. Trotz scharfer Kritik blieb es eines der unvergesslichsten Werke der 90er.

14. Metallica – „One“ (1989)

Ein düsteres, introspektives Video mit Ausschnitten aus dem Kriegsfilm Johnny zieht in den Krieg. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik und die bedrückende Atmosphäre machten es zu einem der intensivsten Musikvideos der Rockgeschichte.

15. Björk – „All Is Full of Love“ (1999)

Ein ästhetisch minimalistisches Video mit zwei humanoiden Robotern, die sich in einer futuristischen Umgebung küssen. Die kühle Eleganz und die emotionale Tiefe machten diesen Clip einzigartig und visuell beeindruckend.

16. Fatboy Slim – „Praise You“ (1999)

Ein scheinbar improvisiertes Tanzvideo mit einer Amateurtruppe, die mitten in der Öffentlichkeit auftritt. Die rohe, unperfekte Umsetzung verlieh dem Clip eine authentische, charmante Wirkung, die ihn unvergesslich machte.


Diese Musikvideos prägten das visuelle Erbe der 80er und 90er. Sie zeigten, wie stark Bild und Musik zusammenwirken können, um Songs eine neue Dimension zu verleihen. Einige waren provokant, andere bahnbrechend – aber alle haben sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt.

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